von Bronnie Ware
Bronnie Ware hat keinen klassischen Lebenslauf. Das Buch beginnt zunächst mit ihrem Werdegang, bevor es sich mit dem beschäftigt, was der Titel verspricht.
Nach der Schule hat sie zunächst in einer Bank gearbeitet und danach verschiedene Jobs angenommen. Schließlich betreute sie eine kranke Person zu Hause. Die Krankheit wurde so schwer, dass sie sich entschied, die Person bis zum Tode zu begleiten.
Diese Begleitung hat sie so gut gemacht, dass sie künftig immer wieder dafür gebucht wurde. In der Betreuung Sterbender fand sie gleichzeitig eine zwar emotional anstrengende aber auch sehr befriedigende Tätigkeit. Neben der körperlichen Betreuung spielte vor allem auch die seelische eine zentrale Rolle. Den Menschen zuzuhören, sie zu verstehen und auch von ihren eigenen Erfahrungen zu teilen, bot ihr tiefe Befriedigung und vielerlei Impulse.
Einige der Menschen, die sie bis zum Tode begleitet hat, stellt sie kurz vor. Jeder hat natürlich seine eigene Geschichte und auch seine eigene Sicht auf das vergangene Leben und was hätte anders laufen können – oder sollen.
Zu jedem der 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen, stellt sie mehrere ihrer Patienten vor. Dabei ergänzt sie viele ihrer eigenen Erfahrungen.
Am Ende des Buches beschreibt sie, was sie im Anschluss an diese Palliativbetreuungen tat. Sie geriet in eine tiefe Depression, durch die sie sich nur aufgrund der gelernten Erfahrungen und der vielen Gespräche retten konnte. Ihr Fazit zum Leben allgemein bezieht sich auf die 5 Dinge, aber genauso findet sie daneben noch ihre eigenen Erkenntnisse: Am Ende läuft alles auf Liebe – zu sich selbst sowie zu anderen – und auf Beziehungen hinaus.
Natürlich gibt es hier die fünf offensichtlichen Impulse, die Bronnie Ware von ihren Patienten gelernt hat. Sie sind auch auf ihrem Blog, der dem Buch voranging, veröffentlicht (Link unten):
Ich wünschte, …
Daneben wird aber auch ihre eigene Message deutlich:
Hier der Link zu ihrem ursprünglichen Blog-Artikel dazu:
Regrets of the Dying.
Für meinen Teil musste ich mich zunächst in Geduld üben, weil ich erwartet hatte, dass die durch den Buchtitel geweckten Erwartungen sofort befriedigt werden. Stattdessen erfährt man erst einmal einiges über Bronnie Wares zugegebenermaßen abwechslungsreichen Lebenslauf.
Vom Schreibtstil her finde ich das Buch leicht zu lesen und gut zugänglich. Es ist jedoch nur selten leichte Kost. Immerhin befasst es sich die ganze Zeit mit dem Tod und dem Abschied von liebgewonnenen Menschen. Genau das macht das Buch aber auch so berührend.
Menschen, die Selbstreflektion, Esoterik, Glaube und Überzeugung nicht gut ertragen können, sollten sich diesem Buch vielleicht vorsichtig nähern. Bronnie Ware erscheinen manchen Dinge offensichtlich und natürlich, die sich zum Beispiel dem klassischen Ingenieur vielleicht nicht sofort erschließen.
Nichtsdestotrotz habe ich die Lektüre sehr genossen und für mich einiges mitgenommen.
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